Kompetenzmodell für Lehrerinnen und Lehrer

1. WISSEN LERNEN

Die Lehrperson kennt, versteht und reflektiert Themen einer zukunftsfähigen Entwicklung und kultureller Diversität in Zeit (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) und Raum (lokal – global).

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  1. Die Lehrperson kann für die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und das Globale Lernen (GL) aktuelle und relevante Themen identifizieren und sich Grundlagenwissen flexibel aneignen.
  2. Sie kann verschiedene Perspektiven auf diese Themen (einschließlich der eigenen) kritisch reflektieren und in Alternativen denken.
    Die Lehrperson versteht Grundlagen systemischer Denkweisen, nach denen natürliche, soziale und ökonomische Systeme funktionieren und wie diese miteinander verflochten sein können.
  3. Die Lehrperson versteht, dass alles Wissen ausschnitthaft und unvollständig ist und begreift sich als lebenslang Lernende. Dieses schließt den Umgang mit Wissen/Nichtwissen und Gewissheit/Ungewissheit ein.

2. LEHREN UND LERNEN LERNEN

Die Lehrperson kennt, versteht und reflektiert Konzepte, Kompetenzen und Methoden von BNE/GL und damit verknüpfte bildungstheoretische Zugänge und Konzepte, wie z.B. Transformative Bildung.

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  1. Die Lehrperson versteht für BNE/GL relevante lerntheoretische Ansätze und Zugänge (z.B. soziales Lernen, kooperatives Lernen und kritische Pädagogik).
  2. Die Lehrperson versteht für BNE/GL relevante methodisch-didaktische Prinzipien.
  3. Die Lehrperson versteht Kompetenzmodelle von BNE/GL und deren Verankerung in den aktuellen Bildungsplänen.
  4. Die Lehrperson versteht Grundlagen des Gestaltens und Planens von (gruppenbezogenen) Lernprozessen im Sinne von BNE/GL.

3. HANDELN LERNEN

Die Lehrperson kann die Grundlagen (Fachwissen und pädagogisch-didaktisches Wissen) anwenden und gelingende Bildungsveranstaltungen im Sinne von BNE/GL durchführen.

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  1. Die Lehrperson kann Bildungsveranstaltungen mit dem Ziel einer sinnvollen pädagogischen Interaktion in der Gruppe planen, durchführen und evaluieren.
  2. Die Lehrperson nimmt die Lernbedarfe und Wünsche der Lernenden als Ausgangspunkt für ihre Bildungsarbeit und begreift das natürliche, soziale und kulturelle Umfeld der Lernenden als Lernkontext und Basis für Lernerfahrungen.
  3. Die Lehrperson kann unterschiedliche interaktive, partizipative und handlungsorientierte Methoden anwenden und Medien verantwortlich in der Bildungsarbeit einsetzen.

4. SEIN LERNEN

Die Lehrperson ist ein handelnder Mensch in Gesellschaft und Politik, der die Ziele einer zukunftsfähigen Entwicklung in ihrem persönlichen, politischen und gesellschaftlichen Handeln reflektiert und mit ihrer Rolle als Lehrende in Beziehung setzt.

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  1. Die Lehrperson ist eine Person, die Informationen auswählen, teilen und vergleichen kann und dazu bereit ist, Denkmuster zu hinterfragen und weiter zu entwickeln.
  2. Die Lehrperson ist eine Person, die im Sinne des Beutelsbacher Konsenses kritisch denkt und selbstreflexiv ist, insbesondere in Bezug auf ihre Haltungen und Werte in der Rolle als Lehrende.
  3. Die Lehrperson ist eine Person, die durch ihr Handeln zu einem Diskurs über Gleichberechtigung, Frieden und ökologische Nachhaltigkeit anregt und inspiriert. Sie ist sich ihrer machtvollen Rolle in der Lernsituation bewusst und regt die Lernenden zu einer kritischen Auseinandersetzung hiermit an.

5. KOOPERATION LERNEN

Die Lehrperson kooperiert, kommuniziert und vernetzt sich mit Anderen für und in Lernprozessen von BNE/GL.

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Die Lehrperson kooperiert und kommuniziert mit anderen auf eine Art und Weise, die Diversität (Themenfelder, Kulturen, Perspektiven und Weltanschauungen) wahrnimmt, anerkennt und wertschätzt.

Die Lehrperson ist in der Lage, Stereotype und Vorurteile bezüglich verschiedener Kulturen und Einstellungen sowie bestehende Machtverhältnisse kritisch zu hinterfragen.

Die Lehrperson ist bestrebt, in der Kooperation und Kommunikation mit Menschen aus unterschiedlichen Lebenskontexten aktiv zuzuhören, von ihnen zu lernen und sie zu respektieren.